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Der Förster Nahm von der Glashütte

Es war an einem regnerischen und stürmischen Herbstabend. Ein Holzmacher zog schweißtriefend seinen beladenen Handwagen. Unwillkürlich musste der Mann, als er an der Glashütte vorüberkam, an den Förster Nahm denken, von dem man sich erzählt, dass er bei Waldstreitigkeiten die Grenzsteine zu Ungunsten von Weidenthal versetzt habe und nunmehr nach Einbruch der Dunkelheit schwere Grenzsteine schleppen und ruhelos in der Waldeinsamkeit umhergeistern müsse. Kaum ausgedacht, blieb der Wagen stecken. War der böse Geist des Försters Nahm im Spiel? Kaum hatte er an den Nahm gedacht, da erblickte er ihn auch schon als grinsendes Gespenst auf seinem Wagen. Der Holzmacher ließ Wagen Wagen sein und rannte davon. Aber – schon saß mit einem geisterhaften Sprung der Nahm auf dem Rücken des Flüchtenden und klammerte sich fest. Wie aus Blei so schwer waren schlagartig dem bestürzten Holzmacher die Beine geworden. Er wollte laufen und laufen; aber er kam und kam nicht von der Stelle. Eiskalt waren die „Fänge“ der Spukgestalt. Sie umklammerten den Hals des Unglücklichen, dass er in beängstigender Atemnot zusammenbrach.

In höchster Not rief der unglücklich Gejagte den Himmel um Beistand an. Da verschwand unter wimmerndem Geheule die Spukgestalt vom Rücken des Holzmachers. Ängstlich sah er sich um – und er erblickte den bösen Nahm auf dem Handwagen, aber er trug den Kopf unter dem Arm. Der Holzmacher sah zu, dass er Boden gewann. Er erreichte völlig mit den Kräften am Ende seine Behausung. Am nächsten Tag fanden beherzte Männer den Handwagen- aber er war leer.


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